Bis 2030 sollen in Niedersachsen 40.000 neue Wohnungen mit sozialer Bindung entstehen – so der Plan. Dafür stehen insgesamt 1,7 Milliarden Euro zur Verfügung. Um die Rahmenbedingungen für den sozialen Wohnungsbau erheblich zu fördern, wurde im Sommer 2020 ein novelliertes „Wohnraumförderungsgesetz“ auf den Weg gebracht. Auch höhere Fördersätze, Tilgungsnachlässe und eine Anhebung der berücksichtigungsfähigen Gesamtkosten tragen dazu bei. Neben dem reinen Wohnungsbau sollen auch Maßnahmen zur Entwicklung von Quartieren gefördert werden, sowie gemeinschaftliche Wohnformen und Studierendenwohnheime.
Leider ist unklar, inwieweit sich die Pläne umsetzen lassen werden. Als Niedersachsen die Förderprogramme beschloss, gab es Probleme wie Materialknappheit und rasant steigende Kosten bisher nicht. Bedauerlicherweise führt das dazu, dass viele Baugenossenschaften und kommunale Gesellschaften nun doch weniger neu bauen oder modernisieren wollen. Dies kam im Rahmen einer aktuellen Umfrage heraus, durchgeführt vom Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft in Niedersachsen und Bremen (VDW). Der VDW geht davon aus, dass, wenn die Situation so ähnlich bleibt wie jetzt, ab 2023 jährlich bis zu 1500 Wohneinheiten weniger gebaut werden als geplant. Das wäre ein Rückgang um rund zwei Drittel.
Die Pläne von Niedersachsen sind sehr ambitioniert und zeigen, dass das Land den sozialen Wohnungsbau und die damit verbundene Schaffung von bezahlbarem Wohnraum als eine wichtige Aufgabe ansieht. Das novellierte Wohnraumförderungsgesetz und die erhöhten Fördersätze sind wichtige Maßnahmen, um die Rahmenbedingungen für den sozialen Wohnungsbau zu verbessern. Mit bis zu 1,7 Milliarden Euro sollen in Niedersachsen 40.000 neue Wohnungen mit sozialer Bindung entstehen – Bis 2030, so der Plan.
Es ist jedoch besorgniserregend, dass aufgrund der aktuellen Herausforderungen, wie Materialknappheit und steigende Kosten, viele Baugenossenschaften und kommunale Gesellschaften zögern, neu zu bauen oder zu modernisieren. Dies könnte die Umsetzung der Pläne gefährden und dazu führen, dass die Ziele nicht erreicht werden können.
Der Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft in Niedersachsen und Bremen hat berechtigterweise darauf hingewiesen, dass bei einer Fortsetzung der aktuellen Situation ein Rückgang bei den geplanten Wohneinheiten zu befürchten ist. Es ist daher wichtig, dass das Land Niedersachsen und die beteiligten Akteure die Situation genau beobachten und gegebenenfalls weitere Maßnahmen ergreifen, um die Ziele dennoch erreichen zu können. Es wäre schade, wenn die ambitionierten Pläne aufgrund externer Faktoren scheitern würden.